Die Schlangen von Venezuela

Während einer Buchmesse in Frankfurt, an der der Verlag Armitano Editores aus Caracas, Venezuela mit einem eigenen Stand anwesend war, wurde Herr Paul M. Kornacker, Leiter der Bonner-Regionalgruppe der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) auf ein in spanischer Sprache verfasstes Buch über die Schlangen von Venezuela aufmerksam. Er war so beeindruckt von diesem Werk, dass er spontan den Entschluss fasste, dieses Buch nicht nur ins deutsche zu übersetzen, sondern es einer vollständigen Überarbeitung zu unterziehen.

During an exhibit at the Book Fair in Frankfurt, our Spanish edition (second ed.) of Serpientes de Venezuela caught the eye of Paul M. Kornacker, German herpotologist and Head of the Regional Bonner Group. He was so profoundly impressed that he not only offered to translate it into German but furnish new species and research. The book Die Schlangen von Venezuela, is enriched by a collection of sketches of reptile heads of different species and families, meticulously drawn by the designer, Ursula Euler.

Durante una de la ferias del libro de Frankfurt donde todos los años Armitano Editores, C.A. participa con su propio Stand, se nos acercó el profesor Paul Kornacker de la Univesidad de Bonn el cual además de su interés para el libro en español propuso emprender la dificil tarea de traducirlo al alemán, formando equipo con otros colegas e investigadores alemanes de otras universidades y del Museo de Leidener. Kornaker no se limitó a la traducción sino enriqueció el estudio con nuevos especimenes y unos magnificos diseños de cabezas y detalles de reptiles.

ISBN: 980-216-070-9

armitano@earthlink.com

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Rezensionen zum Buch “Die Schlangen von Venezuela”

Besprechung in: herpetofauna 1992, Bd. 14 (79)

LANCINI V., ABDEM R. & PAUL M. KORNACKER (1990): Die Schlangen von Venezuela.- Überarbeitete und wesentlich erweiterte Übersetzung des Werkes »Serpientes de Venezuela«, mit 157 Abbildungen, größtenteils Farbfotos, 65 Kopfgrafiken mit exakter Pholidose, 50 Verbreitungskarten, mit Klimadiagrammen, einer Höhenstufenkarte und einer Vegetationskarte. Caracas (Armitano Editores C.A), 381 S. Leinen, DM 181,—.

Von den rund 2800 weltweit bekannten Schlangenarten und -Unterarten leben derzeit über 154 (aus 8 Familien und 50 Gattungen, davon 36 Endemiten) in einem Land, wo noch die wohl reichsten und großartigsten Pflanzengesellschaften zu finden sind: Venezuela.

Venezuela kann stolz sein auf seinen Artenreichtum an Pflanzen (allein über 44000 Arten von Blütenpflanzen!) - und auf seinen immer noch erstaunlichen Bestand an Wildtieren. – Wäre nicht dieses verhängnisvolle Wörtchen „noch“! - Im Norden Venezuelas waren und sind heute noch sterbende Wälder die Regel; wenn nun die Vegetation landesweit verschwindet, beginnt das Verhängnis: Der Erdboden erodiert, und die Lebensräume der Tiere, auch der Schlangen, werden für immer zerstört. In diesem Sinne vermitteln die Informationen von KORNACKER in den Kapiteln 1.11 »Lebensräume« und 1.12 »Geographische Verbreitung« vor allem auch dem Terrarianer eine wertvolle Darstellung ökologischer Zusammenhänge und wichtige Angaben über die Qualität so mancher Schlangenbiotope. So gesehen ist es kein Zufall, daß wir in dem von KORNACKER ergänzten, umfangreichen Literaturverzeichnis (14 Seiten!) auch das grundlegende Werk von VARESCHI (1980) verzeichnet finden; VARESCHI, der – im Zusammenhang mit der Lebensmöglichkeit der künftigen Menschheit - unter anderem schrieb: »Ohne den Atem der Wälder genügen 35 Jahre, um aus unserer Erde einen unbewohnten Planeten zu machen«.

Im Zeitraum 1976 bis 1989 sind in Venezuela 13 Schlangenarten und –Unterarten wissenschaftlich neu beschrieben worden, im Durchschnitt somit in jedem Jahr eine neue Art; zurecht schreibt KORNACKER, der Ko-Autor der deutschsprachigen Ausgabe, ..»daß bei erneuten Expeditionen in die zum Teil faunistisch noch unerforschten Gebiete nicht nur zusätzliche Erkenntnisse über Biologie und Ökologie bereits bekannter Schlangenarten gewonnen werden können, sondern darüber hinaus auch für die Wissenschaft neue Arten entdeckt werden«. KORNACKER wird in der demnächst erscheinenden spanischen Obersetzung der deutschen Überarbeitung des »LANCINI« - zwei Jahre nach der deutschen Bearbeitung - schon neue Arten vorstellen.

Über den Ko-Autor KORNACKER schreibt der Kustos des Forschungsinstitutes und Museums Alexander Koenig, Bonn, WOLFGANG BOHME in seinem Geleit u.a.: »Dem Leiter der Bonner Regionalgruppe (der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde DGHT, Anm. d. Rez.), PAUL KORNACKER, ist es zu danken, daß nun von dem spanischsprachigen Buch LANCINI'S eine deutsche Bearbeitung vorliegt. Der langjährige Praktiker in Sachen Haltung und Zucht von Schlangen, weitgereist und mit Venezuela persönlich vertraut, hat sich nicht auf eine Übersetzung beschränkt, sondern das Buch in vielen Bereichen für die Bedürfnisse und Wünsche des angesprochenen Leserkreises umgeformt.... Besondere Sorgfalt legte KORNACKER auf eine erweiterte Bebilderung, sowohl was farbige Habitatsphotos ursprünglich nicht abgebildeter Arten angeht, als auch auf die fast vollständige Dokumentation aller Gattungen durch Kopfgraphiken, deren außergewöhnliche Qualität der Zeichnerin URSULA EULER zu verdanken ist... Das Buch von LANCINI & KORNACKER wird zu einem Standardwerk über die Schlangen des nördlichen Südamerika schlechthin, was ihm eine breite Leserschaft sichern wird..«

Das Werk präsentiert sich brillant durch seine gut durchdachte Gliederung, vermittelt in einer Gesamtschau das heutige Wissen über die venezolanischen Schlangen und besticht durch sein Kernstück, die detaillierte Beschreibung der einzelnen Arten.

Die Angaben aus der reichhaltigen Literatur wurden kritisch überprüft, modifiziert und ergänzt durch die Kenntnisse, die sich KORNACKER dank eigener Feldforschung, langjähriger Praxis in der Haltung und Zucht von Schlangen sowie durch Hilfestellungen befreundeter Terrarianer und Wissenschaftler hat aneignen können. Beim Nachschlagen im deutschsprachigen »LANCINI & KORNACKER« wird auch der Schlangenfreund sich der Erkenntnis nicht entziehen können, daß es immer die Pflanzendecke ist, die den Boden geschaffen hat und den Schlangen - wie dem Menschen - dieses Erdenleben erst möglich macht. In diesem Sinne möchte der Rezensent seine Buchbesprechung schließen und EDMUND BURKE zitieren:

»Niemand begeht einen größeren Fehler als jemand, der nichts tut, nur, weil er wenig tun könnte!«

Literatur:

VARESCHI, V. (I980): Vegetationsökologie der Tropen.- Stuttgart (Ulmer), 294 S.
PAUL HEINRICH STETTLER

Leiter der DGHT-Stadtgruppe Bern (Schweiz)

Besprechung in : Spixiana 1991, Bd. 14, Heft 3

Lancini, A. R. & P. M. Kornacker: Die Schlangen von Venezuela. – Verlag Armitano Editores C. A.., Caracas/Venezuela, 1989, 381 Seiten., 207 Abb. in Farbe und Schwarzweiß, 50 Verbreitungskarten, eine farbige Vegetationskarte. ISBN 980-216-070-9 

Man ist überrascht, und erfreut, daß Lancinis ausgezeichnete Monographie der Schlangen Venezuelas nun eine deutschsprachige Bearbeitung und Erweiterung erfahren hat. Damit wird dieses ausgesprochen fachmännisch gestaltete Buch dem großen Kreis der deutschen Terrarienfreunde zugänglich gemacht. Der Zweitautor, P. M. Kornacker ist selbst ein hervorragender Terrarianer und überdies ein Kenner Venezuelas, wodurch allein schon die hohe Qualität des Werkes gewährleistet erscheint. Der Einführungsteil mit den ausführlichen Angaben zu Anatomie, Bauplan, Biologie und Ökologie ist geblieben; sein allgemeiner Informationswert über die Schlangen Venezuelas hinaus besticht nach wie vor. Die geographische Verbreitung ist durch eine Anzahl Farbfotos von Lebensräumen und einige Klimadiagramme erweitert worden.

Der spezielle Teil wurde durch Bestimmungsschlüssel, kleine Verbreitungskarten und eine Fülle sehr guter Schwarzweiß-Zeichnungen Zeichnerin aus dem Stift der zeichnerin Ursula Euler bereichert. Auch der Text zu den einzelnen Arten ,ist ausführlicher geworden, enthält jetzt zusätzliche Angaben zur Ökologie und zur Terrarienhaltung. Das sehr informative Kapitel über Giftschlangen und Schlangengifte ist durch einen Abschnitt zur Terrarienhaltung und zum Artenschutz ergänzt worden. Schließlich wird in einem Anhangskatalog jede venezolanische Schlangengattung mit einer charakteristischen Art in einer exzellenten, schwarzweißen Kopfzeichnung als Hilfe zur Gattungsbestimmung dargestellt. Das auf diese Weise entstandene Standardwerk wendet sich in erster Linie an den wissenschaftlichen Fachmann, aber auch der ambitionierte Amateur zieht großen Nutzen daraus. Wer immer sich die Herpetofauna Südamerikas im allgemeinen oder Venezuelas im besonderen interessiert, muß sich mit diesem reich bebilderten Buch Lancinis und Kornackers beschäftigen. Dem Verlag Armitano kann man zu seinem Mut, in Caracas ein deutschsprachiges Schlangenbuch herauszubringen, nur gratulieren.